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Paddle for Nature: ein Heft für unsere Gewässer

Eine KANU-Sonderausgabe, ganz im Zeichen des Gewässerschutzes: Was lebt dort, wo wir paddeln? Wo liegen die Gefahren für diese Lebensräume? Was können wir für sie tun, wie uns richtig verhalten? Paddle for Nature beantwortet all diese Fragen – und noch viele mehr.

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Den Flüssen, Seen und Meeren geht es nicht gut. Das merkt man vielerorts. Im Großen wie im Kleinen: Ein paar Hundert Meter von meiner Haustür entfernt teilt sich die Pegnitz. Der Hauptarm erweitert sich an dieser Stelle zum künstlich aufgestauten Wöhrder See, einem beliebten Nürnberger Naherholungsziel. Ein kleiner Nebenarm zweigt links ab, und an dieser Stelle hindert eine Brettersperre sämtliches Treibgut an der »Weiterfahrt«. Hauptsächlich staut sich hier in den Fluss gefallenes Totholz. Aber zwischen den Ästen und kleinen Stämmen dümpelt jede Menge Müll, hauptsächlich Plastikflaschen, aber auch Spraydosen, kleine Schnapsbuddeln, Wurstverpackungen und anderes Zeug. Ein trauriges Bild, bei dem ich mich immer frage, wo dieser Unrat herkommt. Bis zu dieser Stelle hat die Pegnitz keine einzige größere Stadt durchflossen. Aber irgendwer muss den Dreck ja ins Wasser befördert haben, sei das nun absichtlich oder unabsichtlich. Vermutlich der gleiche Menschenschlag, der die zwei Quadratmeter vor der daneben stehenden Parkbank mit achtlos weggeworfenen Zigarettenkippen übersät hat.

Die schlechten Nachrichten

Natürlich ist dieser kleine Müllstau nur ein Schlaglicht. Ein winziges, wenn man sich die Gesamtsituation unserer Gewässer anschaut. Ich will hier nicht mit Zahlen um mich werfen, also nur einige wenige Beispiele: Deutschlands Flüsse werden von weit über 7000 Wasserkraftwerken zerschnitten. In Bayern müssen Paddler (ebenso wie Fische und andere Lebewesen) im statistischen Durchschnitt alle drei Kilometer mit einer Barriere rechnen. Sämtliche Bundesländer haben die für 2015 angepeilten Ziele der mittlerweile 22 Jahre alten EU-Wasserrahmenrichtlinie haushoch verfehlt. Die Frist wurde bis 2027 verlängert, doch die Umsetzung verläuft immer noch schleppend. In den Meeren dieser Welt werden mindestens 150 Millionen Tonnen Plastikmüll vermutet, nach Angaben von Greenpeace kommen jedes Jahr bis zu 13 Millionen Tonnen dazu. Dieser Abfall bildet riesige Müllstrudel. Der größte davon ist der »Great Pacific Garbage Patch«. Er ist so groß wie Mitteleuropa.

Die guten Nachrichten

Aber ich will nicht nur schwarzmalen. Es gibt auch positive Entwicklungen. Vielerorts entstehen Initiativen zum Schutz frei fließender Flüsse, zum Dammrückbau und zur Renaturierung von Flüssen. Große und kleine Umweltschutz-Organisationen kämpfen für saubere und naturnahe Fließgewässer, Seen und Meere, zahlreiche Unternehmen nicht nur in der Paddelbranche achten immer mehr auf umweltschonende Produktionsmethoden.
Und in der Bevölkerung setzt sich zunehmend das Bewusstsein durch, dass man die Natur schützen muss, wenn man sie weiterhin genießen will. Ein Beispiel dafür sind Paddler, die eine ganze Reihe Maßnahmen ergreifen, um den ökologischen Fußabdruck ihrer Tour so gering wie möglich zu halten. Ein anderes Beispiel ist das Heft, das wir da gerade herausgebracht haben. Vielleicht führt es ja dazu, dass der eine oder andere die Plastikflasche am Flussufer nicht mehr einfach liegen lässt. Im Supermarkt darauf achtet, dass weniger Verpackungen im Einkaufswagen landen. Oder sich sogar aktiv für den Schutz unserer Gewässer einsetzt, sei das nun für den Fluss vor der Haustür oder für den Ozean am anderen Ende der Welt.

Paddle for Nature ist ab Freitag, 8. Juli, im Handel. Und hier zu haben: https://shop.jahr-tsv.de/kanu/2047728?itemId=2047728&productId=70543754

Und hier die Themen im Heft in Bildern: