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Dog(s) on Board

Im Spätsommer mit einem Junghund aufs SUP. Man könnte sich das Paddeln mit Hund vermutlich einfacher gestalten, aber man wächst ja mit seiner Aufgabe. Das KANU Magazin hat sich mit dem LiteVenture Ultra Fuse – erhältlich mit einem speziellen DogPad und Weste – aufs Wasser gewagt. Mit Erfolg und viel Spaß für Hund und Halter (Text und Fotos: Achim Matschiner).

Achim Matschiner

Pepito heißt der kleine Mann aus der Maremma. Er ist inzwischen 16 Monate jung. Als er vor einem Jahr seine Reise in den Münchener Süden antrat, war relativ schnell klar, dass das gemeinsame Paddeln mit ihm eine spannende Idee sein könnte. Schließlich zieht er ja in einen Sportlerhaushalt ein und seine Vorgänger haben stets einen sehr aktiven Lifestyle gehabt. Aber zuerst folgten einige Monate der Prägung, Grundausbildung und diverse Trainingsmethoden (Apport, Impulskontrolle, Dummy, Suchspiele, …), um den Racker für Büro, Restaurant, Wälder oder Städte alltagstauglich zu machen. Ein gelehriger junger Kerl, der seine Aufgaben bisher mit Bravour gemeistert hat. Sicher gibt es immer wieder den einen oder anderen Rückschritt – aber das gehört ja doch irgendwie dazu, und ein Welpe oder junger Hund hat keinen Knopf, den man drücken kann, wenn die Dinge manchmal anders als gewünscht laufen.

Beim ersten Mal …

Die Herangehensweise für das erste Mal Paddeln: »Ruhe, Geduld und Umsicht« hieß die Devise für die Mission SUP. Pepitos beste Freundin Sydney, eine quirlige fünfjährige Weimaraner-Dame, ist eine recht versierte Boarderin. Seit ihren Welpentagen ist sie regelmäßig auf dem Wasser. Bis sie letztes Jahr einmal vom Brett auf einen Steg am Walchsee springen wollte, das Gefährt aber aufgrund der Physik durch den Sprung nach hinten abzischte und Madame unvermittelt im See landete. Fand sie nicht lustig – und es dauerte eine lange Zeit, bis sie wieder Vertrauen gefasst hatte und mit zum Paddeln ging. Da kann also schon mal was in die Binsen gehen.

Pepito goes SUP-LiteVenture Ultra Fuse.

Im August dieses Jahres war es dann endlich so weit. Die Wahl der Location fiel auf einen kleinen See mit flachem Uferbereich, schattigen Flächen und Möglichkeiten für den Rückzug. Letzteres war insofern ein wichtiger Aspekt, da der Hund im Falle von zu vielen Reizen (in Pepitos Fall zum Beispiel andere Hunde) oder Störimpulsen (Biker, Wanderer, …) einfach mal kurz pausieren soll. Zuhause wurde im Vorfeld schon mal trocken geübt. Sitzen, liegen und Drehungen waren zwar eine leichte Übung für den Italiener, aber es schadet nie, wenn ein Tier Dinge in Ruhe kennenlernen kann.

Am See angekommen wurde es nochmal spannend. Es herrschte mehr Betrieb als erhofft, und auch zahlreiche Hunde haben sich mit ihren Haltern hier und da eingefunden. Ob das klappt? Bleibt der kleine Mann gechillt? Wird er auch mitmachen oder schaltet sein junges Gehirn auf Durchzug? Mitnichten. Pepito erkennt schnell »sein« LiteVenture und fängt neugierig an zu schnüffeln. Frauchen ist mit allerlei Highlight-Leckerlis wie Lüngerl, Pecorino und Hundesalamis ausgestattet. Und so etwas bekommt er nur dann, wenn er etwas ganz Besonderes meistert. Seine Aufmerksamkeit wächst, und er ist voll bei der Sache. Auch vom Grundrauschen um ihn herum lässt er sich nicht beeindrucken. Diese Situation wird auch prompt ausgenutzt, und das geplante dreistufige Heranführen ans SUP auf dem Wasser nimmt umgehend Fahrt auf.

Gewöhnung in drei Stufen

Die drei Stufen teilen sich wie folgt auf: Am Anfang wird das Board mit dem Bug stabil am Ufer abgelegt (Galerie #1). Dadurch ist das Ganze noch relativ ruhig und das Wackeln hält sich in Grenzen. Das Brett wabbert sanft auf der Längsachse, und der Hund hat leichtes Spiel, falls er mal akut absteigen will. Bei der zweiten Stufe liegt nur noch die Nose auf und ist an einem kleinen Punkt fixiert. Das SUP befindet sich also komplett auf dem Wasser und wird somit fürs Tier schon etwas wackeliger (Galerie #2). Im Folgenden geht es dann auch schon auf den See, und der Racker darf allein darauf sitzen, während das Board von Frauchen seitlich flankiert wird. Entspanntes Manövrieren in diversen Richtungen gibt ihm die Sicherheit, dass das Ding unter seinen Pfoten kein Teufelswerkzeug ist (Galerie #3). Anmerkung: Aufgrund der vorherrschenden Hitze und der warmen Wassertemperatur haben wir in diesem Fall auf den Einsatz der Hundeschwimmweste für Pepito verzichtet.
 
Behutsam klettert der kleine Mann auf »sein« Gefährt – versorgt mit dem ein oder anderen Leckerli –, steht entspannt auf dem DogPad und geht relativ schnell ins Sitz und sogar ins Platz. Respekt! Damit hatte man nicht unbedingt gerechnet. Auch die beiden anderen Phasen, die jeweils von Pausen für den Hund unterbrochen werden, laufen wie geölt.

Galerie 1: Gewöhnen ans Gerät mit aufliegendem Bug

Galerie 2: Gewöhnen ans Gerät mit aufliegender Nose

Galerie #3: Gewöhnen ans Gerät auf dem Wasser

Und weil die Nummer so gut läuft, verlangt Frauchen direkt nach dem Paddel, hüpft zu Pepito aufs Board, und die beiden drehen ihre ersten Runden auf dem SUP. Übrigens für beide das allererste Mal. Die anfängliche Unsicherheit weicht schnell dem Spaß, und die zurückgelegten Strecken auf dem Wasser dehnen sich aus. Völlig unbeeindruckt wechselt der junge Mann immer mal wieder seine Positionen auf dem Brett und freut sich über das mehrfache Lob und den damit einhergehenden Treats. Gut gemacht, oh Junghund! Wer hätte es gedacht? Dermaßen positiv gestimmt, werden für den anstehenden Herbsturlaub auch gleich ein paar weitere Paddelausflüge angedacht. Wohin? Der Kochelsee am Südufer beim Walchenseekraftwerk steht ganz oben auf der Agenda. Auch die Lechstaustufe 15 in Landsberg steht zur Wahl. Mal sehen. Schließlich ist man mit so einem Board mehr als flexibel. Tolle Sache, dieses Paddeln mit Hund.

Galerie 4: Pepito goes SUP!

Das Board: LiteVenture ULTRA FUSE (inkl. DogPad und Weste)

Das Ultra Fuse ist ein waschechter Tourer mit großartigen Gleiteigenschaften, guter Kippstabilität und geringem Gewicht (10,3 kg). Das Paket beinhaltet das Board, einen geräumigen Rucksack mit Rollen und vorbildlicher Belüftung, einem Paddel, das DogPad und eine Schwimmweste für Hunde, außerdem eine leichte Doppelhubpumpe (Inflate + Deflate). Mit 12‘6‘‘ Länge und 30‘‘ Breite zieht es flott voran – lässt sich aber auch geschmeidig manövrieren. Die Verarbeitung ist top, und die Griffe aus sehr angenehmem Stoff sind nicht gerade weit verbreitet.
Für das Paddeln mit Hunden hat LiteVenture das DogPad entwickelt, mit dem die komplette Fläche im Bugbereich für den Vierbeiner weich und rutschfest abgedeckt wird. Dadurch verlängert sich quasi das Deckpad über die gesamte Länge des Boards. Montiert wird die Auflage geschmeidig und in Windeseile mittels Gummizügen und Kunststoffkarabinern an den D-Ringen an den Gepäckspannleinen. Die dazugehörige Hunde-Schwimmweste gibt es in vier verschiedenen Größen (S/M/L/XL). Das Handling ist völlig easy und über Schnellverschlüsse noch ausreichend justierbar.
 
Hier geht es direkt zum Board: https://www.liteventure.de/products/liteventure-fuse-sup-12-6-x-30-set-sup-mit-hund

Die Malteser Rettungshundestaffel Freiburg: Unterwegs mit SUP

Hier findet Ihr noch einen weiteren, sehr interessanten Beitrag zum Thema Paddeln mit Hund. Die Malteser Rettungshundestaffel aus Freiburg war mit einigen Hunden aus ihrem Team auf LiteVenture-Boards und den DogPads im Breisgau unterwegs: https://www.liteventure.de/blogs/themen/sup-hund-training-mit-liteventure-ultra-sup-und-dog-pad